
Musik und Redebeiträge mit einer klaren Botschaft waren am Freitagabend auf dem Wilhelmplatz zu hören: „Kein Nazitreffen in Dorstfeld“ lautete das Motto einer Kundgebung des Bündnis „BlockaDO – Gemeinsam gegen Nazis“, an der etwa 120 Menschen teilnahmen.
Anlass der Kundgebung war ein „offener Abend“ der Neonazi-Partei „Heimat Dortmund“, dem aktuellen Sammelbecken für die Dorstfelder Naziszene. „Mit dem monatlichen Treffen wollen die Neonazis ihre Reihen wieder auffüllen, die sich durch Wegzüge und Inhaftierungen stark gelichtet haben,“ erklärt Iris Bernert-Leushacke vom BlockaDO-Bündnis. „Auch wenn die Szene in Dorstfeld von ihrer früheren Stärke weit entfernt ist: Die Neonazis versuchen sich an Nachwuchswerbung und dem Wiederaufbau ihrer Strukturen.“
Seit dem Sommer des letzten Jahres beobachten die Antifaschist*innen eine neue Generation von Neonazis. „Wir sehen zum Teil sehr junge Leute, die sich im letzten Jahr vor allem an der Hetze gegen CSD-Paraden radikalisiert haben,“ so Bernert-Leushacke. „Stilistisch orientieren sich diese Nachwuchs-Nazis an den Klischees aus den 90er Jahren – Unter ihnen auch Kinder von Neonazis, die damals für Hass und Gewalt verantwortlich waren.“
Diese Beobachtung kam auch in verschiedenen Redebeiträgen des Jugendverbands „SJD – Die Falken“ und von „Essen stellt sich quer“ zum Tragen. „Die Nachwuchswerbung der Neonazis konzentriert sich in mehreren Ruhrgebiets-Städten auf junge Menschen. Gegen dieses Anwerben helfen Angebote an junge Menschen, sich einzubringen und gegen menschenfeindliche Meinungen einzutreten,“ erklärte ein Redner der Falken Dortmund.
„Das BlockaDO-Bündnis ruft dazu auf, den monatlich stattfindenden Nazitreffen auch in Zukunft entgegen zu treten,“ so die Sprecherin abschließend. „Wir wissen von früheren Protesten, z.B. gegen Läden der Nazi-Bekleidungsmarke Thor Steinar, dass sich Beharrlichkeit und gemeinsames Engagement auszahlt. Wir hoffen, dass weitere Initiativen aktiv werden und Protest organisieren!“
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