Trotz Regen war es heute ein guter Tag für die antifaschistischen Kräfte in Dortmund. Der Naziaufmarsch musste dank einer Blockade an der S-Bahn-Station Marten-Süd umgeleitet werden und begann erst mit einiger Verspätung.
Der Tag startete mit einer kurzen Kundgebung an den Katharinentreppen, um die Abreise der Dortmunder Nazis zur NPD-Demo in Essen zu begleiten. Danach ging es zur 1.-Mai-Kundgebung im Westfalenpark. Vom Westfalenpark aus zogen Antifaschist*innen aus verschiedenen politischen Spektren zum BlockaDO-Treffpunkt an der Bahnstation Stadthaus. Von hier aus ging es mit der S4 Richtung Dortmund-Germania, wo die Nazis marschieren wollten, und wo die BlockaDO-Demo starten sollte. Doch die Antifaschist*innen hatten eine Überraschung vorbereitet: Statt in Germania stiegen ca. 400 von ihnen schon in Marten-Süd aus und setzten sich auf den Bahnsteig. Da die Polizei versuchte, an den besetzten Bahnsteig heranzukommen, hieß es plötzlich „Personen im Gleis“ (und zwar Personen mit Helmen), sodass der Bahnverkehr eingestellt werden musste. Die Nazis wurden im Folgenden über die S1 umgeleitet und mussten eine Verspätung von über einer Stunde hinnehmen.
Nachdem das Ziel erreicht war, die Anreise der Nazis mit der S4 zu verhindern, gaben die Antifaschist*innen den Bahnverkehr wieder frei und zogen in einer bunten und lauten Demo von Marten-Süd nach Dortmund-Germania, um sich dort mit der BlockaDO-Demo wiederzuvereinigen. Mit inzwischen bis zu 650 Leuten ging die gesamte Demo in Richtung Lütgendortmund und zeigte abermals, dass trotz Regen Naziaufmärsche in Dortmund nicht unwidersprochen bleiben. Die Demo endete am Heinrich-Sondermann-Platz im Ortskern von Lütgendortmund. Hier hatten schon den ganzen Tag Sozialdemokrat*innen und Anwohner*innen gegen Nazis demosntriert und die Stellung gehalten.
Die Nazis mussten einen Umweg in Kauf nehmen und trafen sich dann später, um mit knapp 200 Leuten durch den Regen und durch weitgehend unbelebtes Gebiet zu laufen. Um mal die NPD zu zitieren: „Gute Heimreise!“
BlockaDO-Sprecherin Iris Bernert-Leushacke freut sich besonders über die gute Zusammenarbeit der verschiedenen antifaschistischen Spektren: „Es ist ein großer Erfolg, dass 1.-Mai-Kundgebung und Aktionen gegen Rechts nicht gegeneinander diskutiert wurden, sondern zusammengedacht wurden. Am 1. Mai für mehr soziale Gerechtigkeit auf die Straße zu gehen und sich konsequent den Nazis entgegen zu stellen, gehört zusammen und ist kein Widerspruch.“
Den Nazis ist es nicht gelungen, den 1. Mai für sich zu vereinnahmen. Dank alle Antifaschist*innen, die heute auf der Straße und auf den Bahnsteigen aktiv waren.
Foto: @korallenherz (Danke!)