Kein Nazi-Aufmarsch am 10. Todestag von Thomas „Schmuddel“ Schulz
Am 28. März 2005 erstach der Dormunder Neonazi Sven Kahlin den Punker Thomas „Schmuddel“ Schulz. Zehn Jahre später wollen Neonazis am Jahrestag in Dortmund aufmarschieren und den Mord mit einem Konzert feiern. BlockaDO ruft dazu auf, die Nazis zu stoppen.
Kahlin wurde als Jugendlicher zu 7 Jahren Haft verurteilt; nach seiner vorzeitigen Entlassung 2010 „wegen guter Sozialprognose“ war er sofort wieder in der Nazi-Szene aktiv und verübte weitere Gewalttaten, für die er erneut verurteilt wurde.
Nicht nur Kahlin, auch andere Dortmunder Neonazis fielen immer wieder mit Gewalttaten auf: Überfälle auf Politische Gegner*innen, die Kneipe Hirsch-Q oder Anschläge auf Büros von Parteien, die sich gegen Neonazis einsetzen: Dortmund blickt auf viele solcher Vorfälle zurück. Nach dem Verbot des „Nationalen Widerstandes“ 2012 und der Gründung der Partei „Die Rechte“ als Ersatzorganisation versuchten die Nazis sich als rechtspopulistische Partei zu geben. Die Angriffe und Überfälle gingen zurück, stattdessen versuchten sich die Schläger jetzt im Lokalwahlkampf.
Nazis lassen Maske fallen
Die Maske der Wahlpartei haben sie 2014 gründlich fallen lassen. Beginnend mit dem Überfall auf das Rathaus am Abend der Kommunalwahl steigerten die Nazis ihre Aktivitäten: Sie beteiligten sich an den Hooligan-Ausschreitungen im Oktober in Köln. Im Dezember verunglimpften sie Holocaust-Opfer, NSU-Opfer und drohten offen mit Mord. Sie zeigten Banner mit unverhohlenen Anspielungen auf die NS-Zeit und zündeten einen Kranz am Mahnmal für die jüdische Gemeinde in Dorstfeld an. Sie schickten Antifaschist*innen Todesanzeigen und beschmierten Hauswände. Am 7. Januar zeigten sie offen ihr gewalttätiges Gesicht: Bei einer Informationsveranstaltung zur Eröffnung einer Notunterkunft für Geflüchtete griffen sie Antifaschist*innen und Polizeibeamte an. Wenige Wochen später zogen sie mit Fackeln vor eben dieses Flüchtlingsheim.
Keinen PLatz für rechte Gewalt
Die Dortmunder Nazi-Szene plant für den 28.3. eine Demonstration. Die Nazis wollen von Huckarde nach Dorstfeld marschieren, wo ein Abschlusskonzert stattfinden soll. Eine Demonstration an diesem Tag hat selbstverständlich Kalkül. Die Neonazis haben den Mord an Thomas Schulz schon direkt nach der Tat gefeiert, daran hat sich nichts geändert. Auch wenn sie sich nicht trauen, dass so offen auszusprechen: Was die Neonazis am 28. März organisieren ist eine Jubelfeier für einen Mord.
Sie erhoffen sich zusätzlich an diesem Tag Ruhe vor antifaschistischen Gegenaktionen, die ihnen zuletzt häufiger zugesetzt haben. Wie jedes Jahr wird eine Demonstration gegen Rechte Gewalt stattfinden, an der viele Antifaschist*innen teilnehmen werden. Wir werden uns den Nazis entgegenstellen, andere Antifaschist*innen werden gegen Rechte Gewalt demonstrieren – gut so! Wir rufen dazu auf, sich an den vielfältigen Aktionen gegen Neonazis zu beteiligen und erklären uns solidarisch mit allen Menschen, die sich der rechten Gewalt in Dortmund entgegenstellen.
Wir lassen die Provokation der Neonazis nicht unbeantwortet. Das BlockaDO-Bündnis plant bunte Aktionen, um den Nazi-Aufmarsch und das Rechtsrock-Konzert unmöglich zu machen.