10 Jahre BlockaDo – eine Zeitreise

***Update: ‚Wie geht’s-weiter-Konferenz am 14.04.2024; hier mehr lesen***


Am 15. März 2014 gründeten Antifaschist*innen in Dortmund das Bündnis BlockaDO – Gemeinsam gegen Nazis. Dem voraus ging ein Verständigungsprozess zwischen Aktiven aus zahlreichen politischen Strukturen, aus Parteien und Jugendorganisationen, aus Gewerkschaften und autonomen Antifa-Gruppen und einer Reihe von Menschen, die keiner Organisation angehörten, aber gemeinsam Antworten auf die damals drängende Frage gesucht haben: Wie umgehen mit den regelmäßigen Aufmärschen in einer der Hochburgen der Neonaziszene? Ein gemeinsamer Konsens wurde gefunden und los ging’s.

10 Jahre – das hat gesessen! In den Jahren haben wir Einiges erreicht. Blockaden von Anreisebahnhöfen, Sammelplätzen und Demonstrationsrouten haben für Ausfälle, Verzögerungen und Umwege gesorgt. Aktionskonferenzen und z. B. Blockadetrainings sorgten für Vernetzung und Information.
Auch Kundgebungen und Demos sorgten dafür, dass Nazis keine ungestörten Erlebnisse mit ihren Auftritten hatten.
Wir haben jedoch auch feststellen müssen, dass Stadtverwaltung und Polizei die Aufmärsche der Neonazis mit Gewalt durchsetzen – auch gegen sitzende Blockierende, von denen keine Eskalation ausging

Bild zeigt: Person liegt entspannt mitten auf der Straße, im Hintergrund Polizeiriege
Foto: Robert Rutkowski

Hier ein Streifzug durch die letzten 10 Jahre


… mit einigen ausgewählten Aktivitäten. Wer’s ausführlicher möchte, stöbert in unserem Blog von Anfang an ;-)

2014

Am 1. Mai – ein Nazis-Aufmarsch in Dortmund-Westerfilde. Lief nicht wie geplant für die Nazis. BlockaDo stieg mit vielen Freund*innen aus der S-Bahn und blockierte den Bahnsteig.
***
Am Abend der Kommunalwahl am 25. Mai versuchten Nazis das Rathaus zu stürmen. Die Antwort war eine große Demonstration wenige Tage später.
***
Die erste Ratssitzung wurde mit Protest gegen Nazis im Rathaus begleitet.

Foto zeigt: Menschen mit Banner 'Kein Fußbreit den Faschisten - Gemeinsam gegen Nazis' vor dem Rathaus
Foto: privat

2015

Es gab ungezählte Nazi-Aufmärsche – Anlass war die Einrichtung von Geflüchteten-Unterkünften. In vielen Stadtteilen ist BlockaDo mit lokalen Partner*innen den Nazis entgegengetreten.

2016

NoTDDZ! Nazis mobilisierten im Juni zum „Tag der deutschen Zukunft“ nach Dortmund. Unsere monatelange Vorbereitung gipfelte in vielfältigem Gegenprotest und Blockaden – z. B. auch mit Spiegelwürfeln.
***
Im gleichen Jahr rollte eine Welle rechter Gewalt durch Dortmund. Mit der Kampagne „Es reicht“ aus mehr als 40 Organisationen gab es mehrere Großdemos, an denen sich BlockaDo beteiligte.

… Alle Jahre wieder …


Nazis versuchen den 1. Mai für sich zu reklamieren. In verschiedenen Jahren war BlockaDo mit Gegenprotest dabei.
***
Seit 2012 bejammerten die Nazis am 23. August das Verbot der Kameradschaft Nationaler Widerstand Dortmund – kurz NWDo. 2022 war auch damit Schluss. Kreativen Gegenprotest organisierte BlockaDo an diesem Tage jährlich seit 2014 – bis es die Nazis 2022 aufgaben.

2018

Für April riefen die Nazis zu einem „europaweiten“ Aufmarsch nach Dortmund. Pech nur, dass BlockaDO ihnen die gewünschte Aufmarschstrecke wegschnappte! 

2019

Im Mai gab es einen Nazi-Aufmarsch in Hörde; dagegen war BlockaDO auf der Straße. Vielfältiger Protest, auch aus dem bürgerlichen Spektrum, schlug den Nazis entgegen. 
***
Anfang September wurde ein Nazi-Klamottenladen der Marke „Thor Steinar“ am Brüderweg eröffnet. 12 Wochen protestierte BlockaDO jede Woche gemeinsam mit vielen verschiedenen Partner*innen gegen den Laden. Dann war Schluss – Brandschutz-Verordnung!

Foto zeigt: Menschen sitzen und liegen auf der Straße, im Hintergrund eine Absperrung,   ein Wasserwerfer und Polizist*innen
Foto: privat

2020

Mitte 2020 öffnete ein neuer Nazi-Klamottenladen der Marke „Thor Steinar“ an der Kuckelke. Trotz der Pandemie: BlockaDO demonstrierte gemeinsam mit vielen Partner*innen gegen den Laden.

Foto zeigt: zwei aneinandergehaltene Banner. Banner blau 'Thor Steinar dichtmachen - Antifa bleibt Handarbeit' und Banner rot 'Naziläden dichtmachen - Faschisten keine Räume bieten'
Foto: privat

2021

Der Protest gegen den zweiten Nazi-Klamottenladen zog sich durch das ganze Jahr. 31-mal gab es Proteste bei Wind und Wetter und ganz legal maskiert.

Foto zeigt: Gesicht mit hellblauer Schutzmaske; darauf die Aufschrift 'Naziladen weg aber fix'
Foto: privat

2022

Ende Januar war dann auch Ladenschluss beim Thor-Steinar-Laden Nummer 2.
***
Nazis liefen auch bei den Corona-Schwurbler-Demos mit; BlockaDO rief mit zu Gegenprotesten auf.

2023

Wieder einmal wollten Nazis eine „1.Mai-Tour“ im Ruhrgebiet machen. In Lünen, Recklinghausen und in Dorstfeld auf dem Wilhelmplatz schlug ihnen zahlenmäßig weit überlegener Gegenprotest entgegen.

Foto zeigt: Aufgespanntes BlockaDo-Banner auf dem Wilhelmplatz 'Gemeinsam gegen Nazis - Kein Fußbreit den Faschisten'
Foto: privat

2024

10 Jahre BlockaDO! Zeit nachzudenken, wie es weitergeht. Erstmal wurde im März gefeiert; im April lädt BlockaDO euch zu einer ‚Wie-geht’s-weiter‘-Konferenz ein.

Foto zeigt: Lila Banner mit weißer Aufschrift 'Schöner leben ohne Nazis' auf dem Wilhelmplatz in Do-Dorstfeld aufgespannt
Foto: privat






Kommentare sind geschlossen.